27. Februar 2024, New York, NY - Eine aktuelle weltweite Studie, die von den Wealth Management Experten von ThoughtLab, Deloitte und FNZ mit Unterstützung von Amazon Web Services (AWS) und Genesys durchgeführt wurde, zeigt, dass die Investmentbranche im Jahr 2028 ganz anders aussehen wird - digitale Innovation und KI sind dabei als wesentliche Bestandteile zukünftigen Erfolgs zu erkennen.
Senior Executives auf der ganzen Welt gehen davon aus, dass technologische, regulatorische, wettbewerbsbezogene, demografische und wirtschaftliche Veränderungen die Erwartungen der Anleger neu definieren und die Branche umgestalten werden:
- 55 % der Senior Executives sind der Meinung, dass digitale Unternehmen die Wealth Management Branche verändern werden, und 52 % der in der digitalen Transformation führenden Wealth Management Firmen erwarten eine drastische Veränderung der Branche.
- 69 % der Senior Executives glauben, dass KI die Arbeitsweise ihrer Unternehmen erheblich verändern wird. Und 47 % gehen davon aus, dass Blockchain und verwandte Technologien den Bedarf an Intermediären, wie Custodians und Clearingstellen verringern werden.
- 52 % der Senior Executives sind außerdem der Meinung, dass viele Produkte regelrecht zu einer Commodity werden – dies zwingt die Anbieter, ihre Gebühren durch das Angebot von Mehrwerten zu rechtfertigen. Und 39 % prognostizieren, dass die Grenzen zwischen Wealth Management, Bank- und Versicherungswesen verschwimmen werden, da die Anleger ganzheitlichere Produkte und Dienstleistungen verlangen.
Die Ergebnisse der Studie unterstreichen die Notwendigkeit, die digitale und prozessuale Transformation zu beschleunigen. Nicht zuletzt, da die Generation X in den Mittelpunkt rückt, sondern auch weil die Generationen Y und Z an Einfluss gewinnen und der Wohlstand in den Schwellenländern wächst:
- 68 % der Anleger - 74 % der Generation Y/Z und 71 % der Generation X - wünschen sich von ihren Anbietern ein digitales Erlebnis, das dem führender digitaler Unternehmen entspricht.
- 60 % der Anleger wünschen sich, dass ihre Anbieter ihnen bessere digitale Tools zur Verfügung stellen, damit sie ihre Anlagen direkt verwalten können.
- 51 % der Anleger würden über große Marken oder Tech-Unternehmen investieren, wenn sie die Möglichkeit dazu hätten.
Als Reaktion auf diese Entwicklungen befinden 9 von 10 Anbietern bei der Implementierung einer modernisierten, cloudbasierten Plattform auf halbem Weg oder sind bereits noch weiter fortgeschritten. Dabei handelt es sich zunehmend um End-to-End-Plattformen, die Wealth Management Firmen nutzen, um ihre Abläufe zu digitalisieren und zu automatisieren, Kosteneinsparungen zu erzielen, innovative neue Geschäftsmodelle zu entwickeln und neue Einnahmequellen zu erschließen.
Diese Ergebnisse stammen aus der Studie "Building a Future-Ready Investment Firm". Die Studie umfasste zwei weltweite Umfragen, die im Oktober-November 2023 durchgeführt wurden: (1) eine Benchmarking-Umfrage unter Senior Executives aus einem Querschnitt von 250 Vermögensverwaltungsunternehmen und (2) eine Umfrage unter 2.000 Anlegern aus verschiedenen Ländern, mit unterschiedlichem Vermögen, Alter, Beruf und anderen Merkmalen. Um qualitative Erkenntnisse zu gewinnen, umfasste die Studie außerdem ein Beratungsgremium führender Experten der Wealth Management Branche sowie ausführliche Interviews mit leitenden Fachleuten aus 11 Wealth Management Firmen.
"Um auch in Zukunft erfolgreich zu sein, brauchen die Executives der Branche eine klare Vorstellung von den zukünftigen Erwartungen und Verhaltensweisen der Anleger weltweit und davon, was Anbieter tun können, um diese Erwartungen zufrieden zu stellen", sagt Louis Celi, CEO von ThoughtLab und Direktor der Studie. "Unsere Studie zeigt, wie Unternehmen ihre Produkte, Dienstleistungen, Prozesse, Geschäftsmodelle und digitalen Strategien überdenken müssen, um zukunftsfähig zu werden."
Fünf wichtige Erkenntnisse
Die Studie zeigt fünf wesentliche Schritte auf Schritte auf, um Wealth Management Firmen für die Zukunft fit zu machen:
- Kundenberatung und -erfahrung digital gestalten. Der technologische Fortschritt zwingt die Branche dazu, die Rolle der Berater und die User Experience zu verändern. In den nächsten drei Jahren erwarten 60 % der Berater den Einsatz von KI-Tools und 67 % werden auf hybride, technologiegestützte Ansätze setzen. Die Unternehmen haben Aufholbedarf, wenn es darum geht, die Präferenzen der Anleger in Bezug auf die Nutzung von Mobilgeräten und Videokonferenzen zu erfüllen.
- Kundenvielfalt als Geschäftschance nutzen. Die Unternehmen gehen in den oberen und unteren Marktsegmenten, in den globalen Märkten und in Nischen auf Wachstumskurs. Sie nutzen Daten, um ihre Kunden als Individuen, nicht als Segmente, zu verstehen und Lösungen zu personalisieren. Ihre heterogene Kundschaft spiegelt sich in einer diversifizierten Beraterbasis wider.
- Leistung durch KI und digitale Innovation steigern. Die Wealth Management Firmen haben bei verschiedenen Aspekten der digitalen Innovation erhebliche Fortschritte gemacht. 8 von 10 befinden sich bei der Technologie- und Prozesstransformation in der mittleren oder fortgeschrittenen Umsetzungsphase und nutzen die verstärkt KI, Daten und fortschrittliche Technologien wie End-to-End-Plattformen, um Strategien zu gestalten. Der Erfolg dieser digitalen Investitionen spricht für sich: 44 % berichten über niedrigere Kosten, 41 % über einen höheren Shareholder Value und 40 % über höhere Einnahmen.
- Angebote für die Zukunft des Investierens neu denken. In den nächsten drei Jahren werden die Anleger vermehrt hochwertige Produkte und Dienstleistungen nachfragen - von alternativen Anlagen (62 %), Rentenversicherungen (50 %), ESG-Investitionen (39 %) und maßgeschneiderten Indexfonds (25 %) bis hin zu diskretionären Anlagen (60 %), Steuerplanung (44 %) und Private Banking (41 %). Um dies zu erreichen, werden die Unternehmen digitale Lösungen nutzen, um die Kosten für ihre Dienstleistungen zu senken.
- Geschäftsmodelle und Marktpositionierung anpassen. Der Markt wird sich neu ordnen, da digitale Marktteilnehmer Marktverschiebungen auslösen und Unternehmen sich neu erfinden und zusammenschließen. Kundenbewegungen zu dieser Bewegung beitragen: 56 % der Anleger geben an, dass sie in den nächsten drei Jahren einen Anbieterwechsel in Erwägung ziehen, wobei die Gebühren der Hauptgrund sind. Um darauf zu reagieren, senken oder begrenzen manche Unternehmen ihre Gebühren, andere schaffen durch ganzheitliche und spezialisierte Planungsdienste einen Mehrwert.
Weitere Informationen zur Studie finden Sie hier.